Mein kleines Home-Studio – Was ist das denn? Bekommt man davon Muskelkater?

Hallo ihr Lieben, endlich habe ich mal die Zeit gefunden, wieder ein wenig zu schreiben… Es ist zwar zurzeit viel los mit Band und Songwriting, aber ich habe euch versprochen, mal einen Beitrag über mein Home - Recording-Studio zu verfassen. Und versprochen ist versprochen, und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!


Angefangen hat alles mit der Idee, meine Songs, die ich schreibe, in besserer Qualität als mit einem Diktiergerät oder der Memofunktion vom Handy aufzunehmen. Dann kann ich es auch mal an Freunde und Familie verschicken… Ein MacBook mit Garage Band hatte ich schon, was auf jedenfall ein guter Anfang ist…  Die erste richtige Anschaffung war dann ein Recording-Bundle von Focusrite, das Scarlett 2i2 in 2015. In diesem Bundle war erst mal alles Wichtige vorhanden, was man als Anfänger gebrauchen kann:

 

  • DAW (Cubase LE 9) => dies ist eine computergestützte Software für   Tonaufnahme, Musikproduktion, Abmischung und Mastering
  • Monitorkopfhörer
  • XLR Kabel für den Anschluss des Mikros an dem Interface

  • Ein Kondensatormikrofon u. a. für Gesangsaufnahmen und Instrumentenabnahme
  • Audiointerface => Es ist eine Soundkarte, die in der Regel mit USB- oder Thunderboltanschluss an den PC angeschlossen wird oder sie ist schon in der Hardware verbaut. Sie verarbeitet digitale und analoge Audiosignale.
  •  USB Kabel um das Interface an den PC anzuschließen

Garage Band hatte mir am Anfang als DAW, die schon kostenfrei auf jedem MacBook verfügbar ist, ausgereicht…Und diese Software habe ich wirklich lieben und schätzen gelernt.

 

Für mich war das alles Neuland, deswegen hat es etwas gedauert, um mich in diese Materie einzufinden… Nicht umsonst werden diese komplexen Themen in unterschiedlichen Ausbildungsberufen bzw. Studiengängen vermittelt.

 

 

Nach einiger Zeit und stundenlangen Recordingsessions habe ich mich 2017 dazu entschlossen, ein hochwertigeres Audiointerface der Firma Universal Audio, das Apollo Twin Duo MKII, zu zulegen, um komplexere und bessere Aufnahmen zu machen. Und gleich dazu gab es noch einen guten Studiomonitor-Kopfhörer (Audiotechnica) und ein besseres Kondensatormikrofon der Firma Neumann (TLM 102) um ein gutes und ausgewogenes Klangbild für Gesang und Akustikgitarre zu erzielen. Um besser und einfacher die Aufnahmen mischen und mastern zu können, mussten nicht nur eine Vollversion einer DAW (Logic ProX) her, sondern auch ein paar Studiomonitorlautsprecher… Hier habe ich mich für die Yamaha HS7 in schwarz entschieden.

 

Es gibt natürlich noch den einen oder anderen kleinen Helfer, den ich mir aber vorrangig für mein Gitarrenequipment gekauft habe. Zum Beispiel meine beiden kleinen VOX MV50 Nutube-Verstärker, mit denen man auch super Gitarrensounds aufnehmen kann… Meine ganzen Gitarren , Effekte und Röhrenverstärker werde ich jetzt nicht aufzählen, das würde den Rahmen sprengen.

 

Ich hoffe, es wurde für euch bisher nicht all zu langweilig und ihr seid noch nicht eingeschlafen… Physik war doch nicht so doof in der Schule :-D

 

 So und nun? Werkzeug ist da, was mach ich jetzt?


Am Anfang war da die Gitarre, die irgendwie im Takt aufgenommen werden muss… Welches Tempo spiele ich denn? Für welchen Systemdrummer entscheide ich mich? Fragen über Fragen…. Und Gott sei Dank gibt es bei Apple Workshops zu vielen unterschiedlichen Themen mit der Dauer von 1-1,5 Stunden und das direkt im Apple Store in deiner Nähe… Unter anderem auch zu GarageBand, was mir sehr geholfen hat einen Einstieg zu bekommen… Ich kann euch diese Schulungen echt empfehlen, denn zum einen kosten sie nichts, und zum anderen sind meistens so wenig Teilnehmer dabei, dass man individuellere Fragen stellen kann, die dann auch garantiert beantwortet werden.

 

So, nun ist das Projekt-Tempo eingestellt, den Drummer habe ich ausgewählt, das Arrangement habe ich bestimmt, na dann kann´s ja jetzt endlich los gehen … Ist aber gar nicht so einfach mit dem fehlerfreien Spielen :-D

 

Nachdem ich die Gitarrenspuren nun zufriedenstellend eingespielt habe, kann ich als nächstes den Gesang, aber erst mal nur zur Orientierung, aufnehmen, damit der Bass eingespielt werden kann. Für ThU schicke ich dann immer die gebouncte mp3-Datei an Lasse, der dann den Bass bei sich zuhause einspielt und mir die Bassspur als mp3 wieder zurückschickt. Bei meinem Solo-Projekt „Nessie“ überspringe ich diesen Zwischenschritt und spiele direkt den Bass selbst ein… Gut das es sowas wie eBay und Co. gibt, dort habe ich mir für Aufnahmen einen Harley Benton Bass gebraucht gekauft. Und meine liebe Freundin Tati hat mir von ihrem Bruder und sich ein paar Bässe letzten Monat geschenkt, die jetzt auch regelmäßig zum Einsatz kommen. Danke Tati <3

 

 

Gitarren, Bass, Systemdrummer Songarrangement sind im Kasten und klingen zusammen schon mal nach einer schönen Instrumentalversion, dann kann ich ja endlich den Gesang aufnehmen! Und das ist für mich immer der schwierigste Part…. Inzwischen gehe ich in meinem Gesangsunterricht mit meinem Vocal Coach Rebecca alle meine Songs durch und lass mir von ihr Tipps zur Technik geben… Ich finde es super spannend, was man da alles über sich selbst lernen kann.

 


Wenn der Gesang im Kasten ist, höre ich nochmal den Track in seiner rohen Form an und überlege, ob noch andere Instrumente reinpassen… Hierzu dienen mir kleiner Helferlein wie mein iRig Keys Pro, ein Tamborine, ein Meinl-Shaker und mein Akai MPD216 Drumpad. Hier kann ich die Drummspuren noch individueller einspielen.

 

Für´s Erste ist das schon mal eine ganze Menge Arbeit, die nach einem Mix erst einmal ruhen muss… Hierzu mixe ich schon mal alle Spuren, mastere (ist das überhaupt ein Wort?) sie und lege davon eine Demo-Version erst mal auf die Seite… An den nächsten Tagen höre ich mir dieses Demo immer wieder im Auto auf dem Weg zur Arbeit und nachhause an… Und das ist für mich einer der wichtigsten Prozesse… Richtiges hinhören nach einem gewissen zeitlichen Abstand… Und ich muss euch sagen, mir fallen bei diesem Schritt die meisten Feinheiten auf, zu viel Hall, zu wenig Bass, zu wenig Höhen, Instrumente klingen klar definiert genug, Gesang ist nicht sauber oder geht im Mix unter, der Mix vermittelt nicht das Gefühl, was den Song trägt… Es kommen neue Ideen für Gesangs- und Gitarrenmelodien, weitere Instrumente, die eingespielt werden können, und noch vieles mehr… Also ihr seht schon, so ein Song ist nicht einfach kurz aufgenommen und dann zum Teilen bereit… Er muss reifen und wachsen. Das war mir vorher nie so bewusst gewesen… Ich habe eine Menge Songs inzwischen als Demo aufgenommen… Aber die meisten sind noch nicht reif…. Ich bin mir dennoch sicher, dass auch ihre Zeit irgendwann gekommen ist.

Das Thema Mix und Mastern ist ein sehr spannendes aber auch komplexes Thema, in dem noch sehr viel Arbeit für mich liegt. Ich möchte mich auf dieser Ebene noch weiterentwickeln und reinwachsen. Und ich bin mir sicher, dass mir das in einer gewissen Zeit und vor Allem Praxis auch gelingen wird.

 

Inzwischen habe ich mir schon ein paar Tips und Tricks erarbeiten können um Demos für The horny Unicorns und Nessie aufzunehmen. Das eine oder andere Demo werde ich auch noch posten… Material ist genug vorhanden…. Nur die Perfektionistin und Zweiflerin in mir muss ab und an mal zum Schweigen gebracht werden :-D

 

So, das war´s für´s Erste von mir und jetzt seid ihr dran. Wie hat euch mein kleiner Beitrag denn gefallen? Gibt es Anregungen, Wünsche oder Verbesserungsvorschläge für die Zukunft? Schreibt mir einfach eine Mail oder Kommentiert diesen Beitrag. Ich freue mich auf jednefall von euch zu hören!

 

 

Eure Nessie

 

 

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